Das Phänomen Klimawandel geht jeden an und ein Verständnis ist für ein langfristig finanziell unabhängiger zu leben grundlegend. Daher dazu aus aktuellem Anlaß ein paar Worte:
Die menschgemachte Erderwärmung.
Das Klima erwärmt sich, da die Menschen im Wege ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten mit dem vorgeblichen Ziel, dass nur so die Lebensqualität gesteigert werden könne Klimagase, insebsondere CO2 in die Atmosphäre emittiert.
Gleichzeitig zerstören wir natürliche CO2-Senken (also Gebiete, die CO2 absorbieren können), da wir weltweit Wälder abholzen, Böden durch unsinnig häufiges Umgraben und nicht-nachhaltige landwirtschaftliche Methoden erodieren, die Weltmeere durch Schleppnetzfischerei, Tiefseeölbohrung und Müllverklappung vergiften. Sofern wir nicht bald deutlich aktiver werden, Emissionen zu vermeiden besteht zudem die Möglichkeit, dass wir bestimmte sog. Umkipp-Punkte erreichen. D.h. das bei Erreichen einer bestimmten globalen Temperatur zusätzlich z.B. die Permafrostböden Sibiriens großflächig auftauen und so noch mehr CO2 in die Atmosphäre gelangt, wodurch sich der Klimawandel abermals beschleunigen würde.
Der natürliche Kohlenstoffkreislauf, im Wege der CO2 Emission von Vulkanen, aller Lebenwesen usw. und die zugehörige Absorption durch Auswaschungen per Regen und Bindung durch Pflanzen liegt bei etwa 200 Gigatonnen Kohlenstoff (*) pro Jahr.
(*) 1 Gigatonne = 1 Milliarden Tonnen; 1 Gigatonne Kohlenstoff entspricht 3,6 Gigatonnen CO2, da noch Sauerstoff hinzukommt. Da jedoch nicht nur CO2, sondern z.B. auch Methan (CH4) in die Atmospäre emittiert wird, spricht man gelegentlich nur von Kohlenstoff.
Der Mensch fügt durch seine Aktivität aktuell 8,7 Gigatonnen Kohlenstoff pro Jahr der Atmophäre bei. Davon werden circa 5,5 Gigatonnen durch Regen ausgewaschen, wodurch dort Kohlensäure entsteht und zur Versäuerung der Meere beiträgt, was die Meeresökologie stark stört und z.B. zum großflächigem Absterben der Korallenriffe führt.
Die übrigen 3,2 Gigatonnen CO2 verbleiben in der Atmosphäre. Tatsächlich wird sich der Anteil, der in der Atmophäre verbleibt erhöhen, da die Weltmeere nur bestimmte Mengen CO2 maximal absorbieren können. Da wir jährlich mehr Kohlenstoff in die Atmosphäre einbringen, steigt die CO2 Konzentration seit etwa 2 Jahrhunderten an und liegt aktuell bei 390 ppm – Tendenz um 2 ppm pro Jahr steigend. Wir wissen aus Eisbohrkernanalysen, dass die CO2-Konzentration die letzten 650.000 Jahren nie über 300 ppm lag – daher ist das eine bedeutende historische, um nicht zu sagen beunruhigende Entwicklung.
Wie erwärmt sich durch CO2 und andere Gase das Klima?
Die einfache Erklärung ist, dass das kurzwellige Sonnenlicht, dass auf die Erde trifft, dort einen Teil seiner Energie abgibt und zur Wärme wird und der andere Teil als langwelligeres Licht (Wärmestrahlung) reflektiert wird. Klimagase in der Atmophäre absorbieren diese Wärme nun und halten sie damit zurück (Wer eine ausführlichere Erläuterung wünscht, der frage einfach nach – die gibt es dann als Antwort per Kommentar). Ohne Klimagase in der Atmosphäre wäre die Erde kalt (-18) Grad, d.h. zu einem gewissen Grad sind Klimagase nötig, um überhaupt flüssiges Wasser und damit Leben auf der Erde zu ermöglichen. Je mehr Klimagase aber der Atmosphäre zugeführt werden, desto wärmer wird es. Man kann sich das in etwa wie eine extra Decke im Bett vorstellen: es wird dadurch ja auch wärmer und im Sommer ggf. furchtbar heiß.
Erderwärmung und Klimawandel.
Oft wird nicht verstanden, wieso eine Erderwärmung um ein paar Grad (aktuell sogar „nur“ 0.8 Grad) einen so großen Unterschied machen, da wir ja auch zwischen 16 und 16.8 Grad keinen wesentlichen Unterschied bemerken. Es gibt jedoch viele Spezies, denen ein solcher Unterschied etwas ausmacht. Für einen Frosch, der die Wasserverdunstung über seine Haut nicht steuern kann kann jedes Grad mehr oder weniger über Leben oder Tod entscheiden, sofern er sich nicht kontinuierlich feuch halten kann. Zudem verteilt sich dieser durchschnittliche Temperaturanstieg weltweit ungleichmäßig: es wird etwa an den Polkappen um ein vielfaches wärmer als in andere Regionen – daher auch das schnelle Eisschmelzen.
Häufigere bzw. heftigere Unwetter
Erwärmungen bis 2 Grad bewirken mehr Energie in der Atmosphäre und dadurch häufigere und stärkere Unwetter (ähnlich wie der Hurricane Katrina, der das bis heute nicht wieder aufgebaute New Orleans im 2005 zerstörte). Man kann sich den Energieanstieg gut verdeutlichen, wenn man sich klar macht, dass man in seiner eigenen Wohnung bereits 4-7% an Heizkosten einspart, wenn man den Thermostaten um ein Grad herunterstellt. Umgekehrt steigen die Heizkosten um 4-7%, wenn wir den Thermostaten 1 Grad höher stellen. Bei einer 80 Quardratmeter-Wohnung sind dies circa 500kWh extra im Jahr.
Nun könnte man die ganze Erde als ziemlich große Wohnung auffassen (510 Billionen m²). Wir würden so bei 1 Grad mehr Wärme im Durchschnitt zusätzlich 3230 Terrawattstunden Energie in der Atmosphäre erhalten (in Wahrheit um einiges mehr, da die Atmosphäre nicht wie eine Wohnung nur 2-3 Meter, sondern einige Kilometer hoch ist!).
In einem Hurricane wie Katrina werden pro Stunde ca.: 50-200 Terrawattstunden Energie frei. Aus den 3230 Terrawattstunden aus 1 Gard mehr Wärme werden also pro Jahr 15 – 65 Stunden zusätzliche Katrina-Hurricanes. Tatsächlich dürften es um einiges mehr sein, da die Rechnung wie gesagt sehr grob ist. Verbunden mit mehr Unwettern werden auch mehr Überschwemmungen auftreten. Zu anderen Zeiten können am selben Ort starke Dürren mit Staubswolken auftreten: Absolut fatal z.B. für die Landwirtschaft, aber auch für Gebäude, Fahrzeuge und die Menschen.
Null Emmissionen.
Da müssen wir hin. Tatsächlich erhöhen wir den Ausstoß aber immer noch weiter. Tatsächlich werden zwar die meisten Auswirkungen des Klimawandels erst noch offenbar werden – um ihn aber aufzuhalten sind JETZT beherzte Schritte abseits staatliche oder überstaatlicher Initiatien nötig. Niemand kann behaupten, dass er/sie nichts tun könnte. Denn letztlich sind es IMMER die sog. Verbraucher, die direkt oder indirekt alles auf der Welt veranlassen. Sofern man keine Kinder hat oder plant, vor hat vor 2050 zu sterben und es egal einem egal ist, was mit der Erde und dem Leben darauf passiert, kann man so weiterleben wie bisher. Für alle anderen wird es allerhöchste Zeit sich überfälligen konstruktiven Diskussionen mit dem Ziel baldiger konkreter Handlungsänderungen zu stellen. Andernfalls macht man sich mitschuldig. Auch, wenn das oft so dargestellt wird: es geht relativ wenig um technische Lösungen, als um eine Frage unserer Lebensweise. Der Umgang mit dem Klimawandel wird so zu eine Reifeprüfung bzw. zu einer Intelligenzprüfung eines jeden Menschen. Können wir Veranwortung für unser Handeln, für unsere Kinder und Enkel tatsächlich übernehmen und nehmen wir unser Leben selbst in die Hand oder lassen wir es durch unseren primitivsten Trieben dominieren und täuschen uns per Selbstbetrug rationales Denken und handeln vor oder nicht? Letztlich ist das auch eine Frage des persönlichen Lebensziels bzw. -sinns: Wollen wir noch mehr Emissionen und Müll als Vermächtnis unserer “übelegenen” Zivilisation hinterlassen und noch die nächsten 40 Jahre mit endlosen fruchtlosen und selbstberuhigenden Diskussionen um eindeutige Fakten verbringen oder wollen wir uns dieser Herausforderung stellen?? Ein großer Vorteil wäre, dass man durch Lösung der Probleme des Klimawandels noch eine ganze Liste anderer Probleme mit erschlagen könnte, nicht nur ökologische, sondern auch soziale und wirtschafliche.
1 Kommentar
Da kann man keine Kritik dran üben. Jedenfalls nicht als Klimaforscher