Wer sparsam leben will, muss versuchen, möglichst lokal Vitamine aufzutreiben.
In der Straße in der ich wohne gibt es viele Zierbirnen. Diesen Winter habe ich ein paar Birnenreiser an eben jene Zierbirnen gepropft. Propfen ist eine Kunst, die man relativ schnell lernen kann, wie so viele Künste brauchst es einfach nur viel Übung.
Eine kurze Suche im Internet, ein scharfes Messer (spezielle Okuliermesser sind nur an einer Seite angeschärft) und Klebefilm genügen (Baumharz ist nicht nötig) und man kann das sonst triste Ziergehölz in fruchtspendendes Wunderland verwandeln. Und das Beste ist: es müssen nicht mal die eigenen Bäume sein. Gutes Tun und gleichzeitig den leichten Schauder der Illegalität zu genießen kann so schön sein!
Wie bei allen Dingen die Arbeit machen und zur Wissenschaft erklärt werden können gibt es jede Menge Bücher über das Veredeln. Dort kann man dann sicher noch mehr Methoden lernen.
Die Methode, die relativ einfach zu lernen ist und bei mir funktioniert hat, ist die Kopulation.
Die Hauptsache beim Veredeln ist, sich nicht zu grämen, wenn es nicht funktioniert. Von den vier Reisern die ich an zwei Bäume gepropft hatte sind nur zwei dann auch ausgetrieben. Gar nicht schlecht, hatte doch der Obstbaumexperte gesagt, dass es ihm noch nie gelungen sei, an Zierbirnen zu propfen.
Veredeln macht Spass und eure Nachbarn werden euch dafür lieben endlich echte Früchte in die Straße gebracht zu haben. Also nutzt den Winter ordentlich und bringt Obst zurück in die Nachbarschaft!