Ob mit oder ohne staatliche Förderung halte ich Solarstrom auch für Privatleute für eine interessante Sache:
So mancher mag sich fragen, was er/sie mit kleinen Summen Geld anfangen kann. Mit ein paar tausend Euro an die Börse zu gehen lohnt kaum. Das Investieren an Börsen benötigt spezielles Wissen und auch eine kontinuierliche Beschäftigung mit der Materie. Die investierten Werte müssen regelmäßig beobachtet werden, es muss regelmäßig darüber gelesen werden (Nachrichten, Quartalsberichte etc.) und man muss mit (temporären oder dauerhaften) Kursverlusten umgehen können usw. usf. Ein guter „Stundenlohn“ kommt da nur zusammen, wenn man etwas mehr zu investieren hat.
Extra-Konten verursachen zwar keinen besonderen Aufwand und erfordern auch kein großes Wissen, bieten dafür aber auch nur selten mehr als 2% Zinsen. Für eine längere Anlagedauer bieten Festgeldkonten mehr Zinsen. Bedenkt man aber eine Inflation von mindestens 1,5%, ist das auch schon nicht mehr so interessant. Aus meiner Sicht bietet sich daher als interessante Alternative der Kauf einer kleinen Solarstromanlage für die private Nutzung an.
Schon für 1908 Euro bekommt man bei Solar-qqq eine Anlage mit 260 Wp. Wer sich aus anderen Quellen effizientere Solarzellen besorgt, kann sogar auf der gleichen Fläche für etwa 500 Euro mehr, also 2408 Euro, das Doppelte, also 520 Wp installieren.
In Norddeutschland erhält man pro installiertem Wp ungefähr 1 kWh pro Jahr. 1 kWh kostet pro Jahr aktuell 25ct – Tendenz steigend. Man erhält also bei 520 Wp 520 kWh mit einem akutellen Wert von 130 Euro. Das entspricht einer Verzinsung von 5,4 %. Dieses Verzinsungsniveau wird unter anderem in diesem Artikel bestätigt.
Wenn man nun noch bedenkt, dass Strom mit der Zeit immer teuerer geworden ist und höchstwahrscheinlich auch teurer wird, dann ist die Invesition noch interessanter. Denn man sollte nicht vergessen, dass eine kWh keiner Inflation unterliegt. 1 kWh ist auch noch in 10 Jahren eine kWh. Für Geld gilt das längst nicht und es könnte gut sein, dass sich die Inflation noch einmal wieder erhöhen wird, um die Staatsschuldenlast zu senken. Und, sollte es aufgrund der ganzen Lotterien und Schuldentricksereien in Deutschland, der EU oder der Welt irgendwann einmal wieder zu einer Währungsreform kommen, dann sind monetäre Zinserträge im Zweifel gar nichts mehr Wert.
In diesem Sinne: ran an die Suchmaschine und rauf mit er Solaranlage auf das Dach, den Balkon oder wo sie eben Platz haben!
2 Kommentare
Bei Solarzellen ist zu beachten, dass diese über die Jahre an Wirkungsgrad verlieren. Ich würde daher empfehlen bei einem Hersteller zu kaufen, der eine Mindestleistung über die Jahre garantieren kann. Mit diesen Daten würde ich erst die Berechnung anstellen.
In Deutschland wurde in den letzten Jahren eine unglaubliche Menge an Solarleistung aufgebaut, ca. 25GW. Teilweise wurden die Module sogar auf Ackerflächen gestellt – das ist eine Katastrophe. Es ist schön, dass jetzt endlich Solarstrom mit den Verkaufspreisen von Strom durch die EVU´s mithalten kann.
Manchmal gehen mir die Worte von Nico Paech durch den Kopf: „Ich bin mir nicht sicher, ob die Erneuerbaren Energien nicht auch ein Teil des Problems sind. …. Es kann nur nachhaltige Lebensstile geben, nicht aber Produkte“.
Im Gegensatz zu Solarzellen im Weltraum ist der größte Verlust auf Verunreinigung der Oberflächen zurückzuführen: Algen, Pilze aber auch simple Verdeckung mit zu hohen Bäumen im Ausrichtungswinkel. Auch kann die (austauschbar) Polymereinbettung durch photochemische und oxidative Alterung vergilben und Filtert so ein Teil des Lichtspektrums aus, dass in elektrischen Strom umgewandelt werden könnte.
Ein technischer Wirkungsgradverlust tritt vermehrt bei III-V-Halbleiter-Solarzellen mit Bor als III-Dotier-Element auf. Durch Oxidation des Bors geht seine Funktion als Elektronen-Loch verloren, der Elektronentransport nimmt entsprechend ab und Anders sieht das etwa bei Solarzellen aus, die mit Gallium dotiert sind.
Eine andere Möglichkeit des Wirkungsgradverlust im Wege spannungsinduzierter Degradation sind Leckströme, die man aber durch richtiges Erden der Module unterbinden kann.
Betrachten wir exemplarisch alternde Solarzellen. Sie altern in 25 Jahren dart, dass ihre Leistung sich umd 10-20% verringert. Diesen Verlust müsste man nun mit dem Verlust am Kapital bei 1,5% vergleichen.
Nach 25 Jahren verliert unser Kapital fast 32% (http://www.wolframalpha.com/input/?i=%281-1*0.015%29%5E25+in+percent) durch 1,5% Inflation. Jetzt ist wiederum gar nicht sicher, ob die Inflation bei so niedrigem Niveau braucht. Zwischenzeitlich war sie in Deutschland in den letzten Jahren auch mal bei 4%.
Hinsichtlich des Zubaus von Ackerflächen gebe ich dir eindeutlig recht. Daher ist es aus meiner Sicht auch so wichtig, dass das mehr Leute privat im kleinen Stil machen und ggf. gar nicht die Einspeisevergütung, sondern einfach die Eigennutzung im Kopf haben.
Ich erinnnere mich auch das von dir zitierte Statement von Niko Peach. Ich denke, es wäre wichtig – nicht wie das etwa auch Schumacher in Small is beautiful an unserem Umgang mit fossilen Ressourcen kritisiert – installierte PV nicht allein als Bringer von Einkommen, sondern als zuerst als Kapital auffassen, dass ohne Hilfe schrumpft (also an Leistung verliert). Man müsste also einen Teil der Rendite (hier den produzierten Strom) für den Erhalt der installierten Leistung verbruchen. Also den gewonnen Strom z.T. auch immer für den Bau neuer und das Recycling alter PV zu verwenden. Die zum Bau nötige Energie könnte dann etwa von einspeisenden Anlagen verwendet werden. So geplant würde glaube ich auch Peach sich nicht mehr so sehr daran stoßen, wenn er auch – soweit ich mich erinnere – an creddle-to-creddle so seine Schwierigkeiten hatte.