Mit Regional- und Komplementärwährungen können wirtschaftliche Austauschprozesse angeregt werden, die mit konventionellen Währungen nicht möglich wären. Ich habe bereits einmal über ein mögliches komplementäres Währungssystem zur Förderung der Alten- und Kinderbetreuung geschrieben, dass sich zum Teil an ein aktiv verwendetes System aus Japan anlehnt.Ein weiteres aus meiner Sicht spannendes Beispiel ist die – leider (noch) nicht umgesetzte Idee einer Bildungswährung: der SABER in Brasilien.
Eine Bildungswährung.
Der SABER ist eine Komplementärwährung speziell mit dem Zweck die Bildung zu verbessern. Die Idee war den vielen jungen Brasilianern SABER zu geben und pro SABER einen Reais (brasilianische Währung, aktuell 1 Reais = 0,37 Euro) zur Seite zu legen. Die jüngen Schüler könnten sich so von älteren Schülern Nachhilfe-Stunden kaufen. Die älteren Schüler könnten sich dann Nachhilfe von Studenten kaufen und die Studenten könnte die SABER dann bei den Universitäten gegen die Uni-Ausbildung abgeben. Die so eingenommenen SABER könnten die Unis wiederum gegen die zur Seite gelegten Reais beim Staat eintauschen. Somit könnte die Bildungs-Wirkung jedes Reais vervielfacht werden. Leider wurde das Konzept nach der Entwicklung in Brasilien (noch) nicht umgesetzt.
Die Idee ist für ein System konzipiert worden, indem Bildung Geld kostet. Es bleibt natürlich zu fragen inwieweit sich so ein Konzept auf Länder wie Deutschland übertragen lassen könnte, in denen Bildung noch kein bzw. nur teilweise Geld kostet. Weitere Informationen hierzu findet ihr auf der Webseite der Moneta Network Alliance.