Bücher sind ein Posten für den ich verhältnismäßig viel Geld ausgebe. Auch physisch betrachtet nehmen Bücher bei mir einen hohen Stellenwert ein: Betrachte ich alle herumfliegenden Gegenstände in meinem Besitz – also alles ohne Möbel und Wohnwagen – schätze ich, dass Bücher circa >33% des Volumens und >50% des Gewichts ausmachen. Das war in der Vergangenheit noch schlimmer.
Bis vor circa 1,5 Jahren habe ich meine minimalistische Grundhaltung nicht auf Bücher ausgedehnt – aber dann kam der Kindle Paperwhite-Wende. Seitdem verkaufe ich nach und nach Teile meiner physischen Bücher. Den größten Teil neuer leihe ich oder kaufe sie als digitale Version – vorzugsweise englische Titel – da diese fürgewöhnlich ein ganzes Stück günstiger sind als die deutschen Gegenstücke: insgesamt ergibt sich ein Nettoabfluss.
Ich bemühe mich immer technische Hypes nicht mitzugehen, zumindest träge darin zu sein. Das klappt aber nur zum Teil. Ein Tablet habe ich bis heute nicht und ich wüsste auch nicht wozu: für mich ist es die Personifizierung des digitalen Konsums. Ob das mit dem Kindle besser ist kann ich nicht (mehr) objektiv beurteilen: die Idee, ich könnte 20m-Regalfläche in meiner Tasche mit mir herumtragen, hat mir aber von Anfang (beim Kindle heißt das: seit 2007) zugesagt. Zumal man auch PDFs gut darauf lesen kann (z.B. für Paper). 2009 habe ich ernsthaft angefangen mit dem Gedanken zu spielen mir einen zu kaufen. Weitere 5 Jahre konnte ich mich davor drücken: aber im Oktober 2014 war es dann soweit: ich war gerade einmal wieder umgezogen und hatte wieder einmal zig schwere Bücherkartons geschleppt: mir platzte der Kragen – ich fuhr – ich weiß es noch genau – es war abends, es regnete, es war kalt und kurz vor Ladenschluss – ihr merkt: es ist eine Liebesgeschichte 🙂 – ich setzte mich auf mein Rennrad und fuhr zu Saturn und habe es getan.
Natürlich habe ich den Kauf direkt bereut – wie eigentlich bei allem, was nicht Essen ist – zumal man die gekauften Bücher natürlich nicht wieder verkaufen kann. Seitdem bemühe ich mich mir noch genauer zu überlegen, welches Buch ich haben will, ob ich es nicht alternativ aus der Bibliothek beziehen kann und wie der Wiederverkaufswert ist: wenn dieser niedrig ist, dann kaufe ich mir das Ebook, insbesondere, wenn es eine englische Fassung gibt.
Ist der Wiederverkaufswert hoch, dann kaufe ich das Buch. Wenn ich es leihen kann, dann bitte ich JH es mir aus der Bibliothekt mitzubringen, aber nicht immer. Manchmal überwiegt doch das haben wollen, sofort.
Seither ist der Volumen- und Gewichtsanteil meiner Bücher gefallen: nicht schnell aber stetig. Ich denke zwar, dass er in nicht allzu ferner Zukunft ein Plateau erreichen wird: z.B. gibt es die 5-bändige Sammlung Ausgewählte Werke von Gandhi einfach nicht als Ebook und ich weiß auch nicht, ob ich das angemessen finden würde. Nichtsdestoweniger: sowohl der Minimalist als auch der Gear-Nerd in mir sind froh über den Kindle.
BTW: Meine Meinung zu Amazon habe ich in diesem Kommentar kundgetan.
1 Kommentar
Hallo, lieber Frank !
Tausend Dank für diesen Artikel !
Oh ja, die Bücher,ich habe genug davon, und ich bin froh, dass ich sie habe.
Bei mir steht auch ein Umzug ins Haus, denke dass ich dann vielleicht
nur in der Schleppereiphase bereue, so viele Bücher zu haben.
Kindle, ect, lehne ich grundsätzlich ab.Ein schönes Gefühl ein Buch aufzuschlagen, darin zu blättern und zu lesen, das Geräusch des umblättern der Seiten, der Geruch des Papieres lassen die Geschichte des Buches, das man in der Hand hält,viel intensiver und nachhaltiger erleben.Weil die Schwingung eines Buches harmonisch ist, und nicht elektronisch belastet.
Bei der Aufnahme von geistiger Nahrung vom gesundheitlichen Aspekt her,unbedingt besser für den Geist und den Körper.
Liebe Grüße Mira