Gestern habe ich über die persönliche Diskontrate geschrieben. Das Konzept beeinflusst ökonomische Entscheidungen maßgeblich. Ein Beispiel: Betrachten wir eine Person A mit einer Diskontrate von 5%, die überschüssiges Geld hat und eine Person B mit einer Diskontrate von 10%, die Geld braucht.
Person A gibt gerne die 100 EUR ab. Person A reicht bereits die Aussicht auf 105 EUR in einem Jahr aus. Und mehr ist ein sehr guter Deal aus ihrer Sicht und sie bietet Person B das Geld für 7% an. Für Person B, die 100 EUR braucht, aber nicht hat, ist ein Zins bis 10% akzeptabel – mehr als 110 EUR würde Person B in einem Jahr nicht bezahlen wollen, um 100 EUR jetzt zu haben. 7% hingegen liegt unterhalb der Diskontrate von 10% von Person B und ist damit auch für Person B ein gutes Angebot. Wem das unrealistisch erscheint, der denke an die Militärs aus dem Artikel von gestern und ihre Abfindungen. Viele Militärbedienstete waren bereit, auf 17% des versprochenen Wertes in Form von Jahreszahlungen zu verzichten, nur um die gesamte Geldsumme sofort zu haben. Wenn man deren Toleranzgrenze zugrunde legt, wären auch 15% ein guter Deal gewesen, da sie ja schon mit 17% einverstanden waren.
Aufgrund unterschiedlicher Diskontraten kommt es also zu Geschäften: Menschen, für die Geld in der Gegenwart einen deutlich höheren Wert hat als in der Zukunft, sind eher bereit, sich Geld zu leihen zu einem Zinssatz, der es für Menschen mit überschüssigem Geld und einer niedrigeren Diskontrate attraktiv macht, es zu verleihen und daran zu verdienen.
Das bedeutet auch: solange deine Diskontrate niedriger ist als die der Menschen um dich herum, werden diese effektiv Geld an dich zahlen.
Interessant wird das für größere Summen. Nehmen wir die Höhe eines typischen Konsumkredits: z.B. für ein Auto oder eine Wohnungsrenovierung.
Das Verhältnis bleibt dasselbe: wenn wir 20.000 EUR verleihen erhalten wir 1.000 EUR und wenn wir sie leihen müssen wir dafür jährlich 1.000 EUR zahlen – es geht also immer noch um 5%.
Meine persönliche Diskontrate ist niedrig – sie liegt bei 3,5% + Inflation. Ich bin deutlich lieber um 3,5% oder mehr – wenn es angeboten wird – in einem Jahr vermögender, als jetzt x EUR auszugeben. Praktisch kann ich das tun, indem ich mein Geld z.B. bei Mintos verleihe. Die Rendite beträgt sogar bis zu 12,6% ab 100 EUR Investition.
Ein interessanter Nebeneffekt: wenn man Geld immer wieder verleiht – und die verdienten Zinsen – profitiert man zunehmend auch vom Zinseszinseffekt. Verleiht man etwa 1.000 EUR für fünf Jahre – inklusive aller Zinsen, so hat man am Ende nicht nur 1.250 EUR, sondern 1276 EUR verdient. Auf fünf Jahre und auf 1.000 EUR macht das nur einen Unterschied von 26 EUR. Aber bei längerer Anlagedauer und größeren Summen erhält man deutlich mehr. Auf 10 Jahre sind wir z.B. bei 1.628 EUR statt bei 1500 EUR und nach 15 Jahren bei 2.078 EUR: je früher ihr beginnt, desto stärker wirkt sich der Effekt aus.
Sofern auch eure Erwartung bei 12,6% liegt, ist Mintos eine einfache Möglichkeit, mit dem direkten Verleihen von Geld Erfahrungen zu sammeln. Ihr könnt dort ab 10 EUR Geld an Leute mit einer höheren Diskontrate – und finanziellem Bedarf – verleihen. Falls euch das interessiert, schaut einfach einmal auf der Anleger-Seite von Mintos vorbei. Wenn ihr das ausprobieren solltet, könnt ihr dort bis zu 12,6% verdienen und auch ich erhalten eine kleine Provision, mit der ich den weiteren Seitenbetrieb finanzieren kann.