Ich kenne kaum jemanden, der nicht darüber klagt, dass er/sie zu wenig Geld hat. Um zu sehen, wo man selbst steht, ist ein Vergleich geeignet.
Dazu habe ich mir Daten des Statistischen Bundesamtes angesehen:
Im Jahr 2013 haben deutsche Haushalte im Durchschnitt 4068 Euro Brutto eingenommen. Das sind etwa 3132 Euro Netto.
Wofür wird dieses Geld ausgegeben?
Magere 413 Euro werden gespart (13,2%). Durchschnittlich 217 EUR werden u.a. in freiwillige Versicherungen wie Krankenzusatzversicherung und Private Rentenversicherung aufgewendet. Und 2448 EUR bleiben für Konsumausgaben.
Wofür werden die 2448 Euro für privaten Konsum nun tatsächlich ausgegeben? Das zeigt die folgende Tabelle:
(Datenquelle: StatBA: Seite 18ff)
Es fällt auf, dass für die Bereiche Wohnen, Mobilität und Ernährung ingesamt bereits 62.3% ausgegeben werden.
Vor dem Hintergrund finanzielle Unabhängigkeit erreichen zu wollen, zeigt dies, dass es sich vor allem lohnt in diesen drei Bereichen zu sparen.
Es lohnt sich:
- in einer günstigeren Wohnung zu leben.
- wenn der Arbeitsplatz von der Wohnung aus mit dem Fahrrad erreicht werden kann und man so auf ein Auto verzichten kann. Lese dir ggf. auch meinen Artikel: Kurzstrecke: zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem Auto – ein Vergleich.
- kochen zu lernen auf die Preise von Lebensmitteln zu achten – insbesondere, was Saison hat loht sich. Man kann auch Teile seines Gemüses und Obst selbst herstellen oder von öffentlichen Obstbäumen sammeln.
2 Kommentare
Danke für Eure Beiträge und ja, wir alle können viel einfacher leben, da bin ich vollkommen bei Euch.
Doch zu diesem Artikel: wer hat wirklich so viel Geld, was bedeutet ein DurchschnittsNettoeinkommenaushalt von über 3.000,- € pro Haushalt im Jahr 2015?
Erwin Pelzig hat gerade vor Kurzem dies mal aufgeschlüsselt am Beispiel von Heilbronn:
Hier hat’s das „höchste Pro-Kopf-JahresDurchschnittseinkommen“ von
fast 40.000,- €
und in der Stadt leben knapp 120.000 Einwohner,
also alle zusammen haben netto ca. 4,8 Mrd. Euro pro Jahr.
Berücksichtigt aber werden MUSS, dass der Lidl-, Kaufland-, … besitzer Dieter Schwarz auch hier lebt und sein Vermögen auf 17.000.000.000,- €
(=17 Mrd.) geschätzt wird.
Die Frage ist jetzt nur noch:
Wieviel der 4,8 Mrd. Euro netto fallen auf den einzelnen Menschen Herrn Schwarz, dies ist dann abzuziehen und der Rest unter den 119.999 Menschen aufzuteilen …
Auch all das ist auch nur theoretisch, ja klar, da wandern Gewinne steuersparend in sogenannte Stiftungen, die dann indirekt wieder Kapital generieren, … doch jedem kann klar werden, dass irgendwas hier nicht mehr im rechten Maß schwingt :).
hier der link, es kommt gleich am Anfang und in nur einer Minute ist ALLES gesagt – Herr Pelzig bringt es auf den Punkt.
https://www.youtube.com/watch?v=H-yigaCjvzg
Schönen Valentinstag morgen und JA,
die LIEBE ist unser schönstes und reichstes Gut
und mit Geld nicht zu bezahlen
Hallo Maria,
du hast recht. Durchschnittseinkommen haben immer ein Problem. Das Durchschnittseinkommen enthält auch immer BAföG, Sozialhilfe, Altersrenten und Einahmen aus Geldanlagen und die Ausgaben enthalten auch immer Anteile für Hypotheken und Kreditraten, Kfz-Steuer und Tabak – unabhängig davon auf wen das zutreffen mag.
Ich habe die Werte des Statistischen Amtes dafür genutzt, um %-Anteile für Ausgaben-Kategorien abzuleiten. Und ich halte die Annahme, dass der Durchschnittsdeutsche > 60% für Wohnen, Mobilität und Lebensmittel ausgibt, für berechtigt.
Gleichzeitig geht es mir darum, dass das aber nicht sein muss: bei mir sind es z.B. < 25% obgleich auch ich kein Einkommen von 3.000 EUR habe. In den letzten 50 Jahren hat sich die Produktivität um 400% erhöht. Ich frage mich vor allem: wieso haben sich offenbar fast alle dafür entschieden ihr Konsumniveau so anzupassen, dass sie dennoch ihr ganzes Leben lang arbeiten müssen - denn auch wenn es sehr reiche Menschen gibt, haben auch viele andere Teile der Bevölkerung in den letzten 50 Jahren von der Zunahme der Produktivität profitiert. Sofern das mehr Menschen klarer wäre, gäbe es mehr Menschen, die sich nicht nur am Valentinstag auf die Liebe oder andere immaterielle Güter konzentrieren könnten: und wer weiß, vielleicht gäbe es dann auch mehr Verständnis und Hilfe für diejenigen, die auch heute weniger vom Wirtschaftsaufschwung profitiert haben. Liebe Grüße Frank