Low-Tech- Bewässerung (Teil I)

Nun habe ich gesät, und muss für vier Tage verreisen. Was tun, wenn niemand da ist zum Blumensitten? Ich erinnere mich an ein Experiment, das wir in der Schule im Physikunterricht gemacht haben: Ein Putzlappen hing über den Rand eines Eimers mit Wasser, und zwar so, dass ein Teil des Lappens im Wasser hing. Was passierte dann? Neben dem Eimer bildete sich eine Wasserlache. Das war der experimentelle Beweis dafür, dass die Kapillarkräfte das Wasser entgegen der Schwerkraft nach oben über den Rand des Eimers ziehen können.

Auch wenn ich diesen Versuch damals latent frauenfeindlich fand, weil unser Physiklehrer die ganze Zeit von der „vergesslichen Hausfrau“ sprach, ist der Effekt sehr interessant: Ohne technische Geräte wie Pumpen, ohne Strom kann Wasser nach und nach aus einem Reservoir in einen Blumenkasten transportiert werden. Dieses Prinzip werde ich mir nun zunutze machen, um ein Bewässerungssystem zu improvisieren.

So sieht es aus:

 

 

Ich habe alle drei Zutaten nebeneinander aufgebaut, den zu bewässernden Blumenkasten, eine Kanne voll Wasser und ein saugfähiges Tuch – am besten aus Baumwolle.  Da es bei mir um kleine Pflänzchen geht schneide ich recht feine Streifen vom Tuch ab, mache sie einmal nass und lege die einen Enden in den Blumenkasten, die anderen in die Wasserkanne.

Und bin gespannt auf meine Rückkehr!

Eure Judith

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Judith ist Historikerin, Schuhmacherin und Permakultur-Designerin und schreibt auf Permakultur praktisch über urbane Permakultur und ihre Balkongarten.