Gartenplanung – Teil 3: Sektorplanung

Warum Sektorplanung?

In der Zonenplanung haben wir uns die Beziehung von Grundstück und Mensch angeschaut. Wir haben dabei den Garten so geplant, dass alles, was mehr Aufmerksamkeit braucht, näher am Haus bzw. an der Wohnung liegt. Bei der Sektorplanung betrachten wir nun die Beziehungen des Grundstücks zur äußeren Umgebung.

Wie ist ein Sektorplan aufgebaut?

Ein Sektorplan zeigt im Zentrum dein Grundstück und drum herum – in ihrer ungefähren räumlichen Anordnung, davon ausgehend, das oben auf dem Blatt Norden ist – die darauf wirkenden Faktoren. Das sind:

  • Sonne – also Licht und Wärme
  • Wind
  • Feuchtigkeit und Wasser
  • Verschmutzung
  • Nachbarn
  • Aussichten
  • Frostgefahr
  • Feuergefahr
  • Lärm
  • möglicherweise weitere für euer Grundstück spezifische Einflussfaktoren

Alle diese Faktoren beeinflussen das Klima auf eurem Grundstück und damit wo genau du welche Gartenelemente, also: Beete, Gewächshaus, Hecken, Regentonnen, Komposthaufen und ggf. Tiere in den Zonen platzieren willst. Hier ein Beispiel für einen Sektorplan:

Und nun einige Beispiele, was man mit den hier gesammelten Informationen dann praktisch anfangen kann:

Beispiel: der Baum des Nachbarn

Stell dir vor, bei deinem Nachbarn steht ein großer Baum. Dieser Baum wirft einen Schatten auf dein Grundstück. Ein Teil deines Grundstücks ist dadurch immer im Schatten, man sagt im Vollschatten. Ein weiterer Teil des Gartens liegt dadurch einen Teil des Tages im Schatten, man sagt im Halbschatten. Im Vollschatten, Halbschatten und in der Sonne herrscht jeweils ein unterschiedliches Klima: im Vollschatten ist es kühler und dunkler als im Halbschatten und im Halbschatten ist es kühler und dunkler als in der Sonne. Man spricht hier auch von einem Mikroklima – also einer eigenen Kombination von Umweltfaktoren – Licht, Feuchtigkeit, Wärme usw. Neben der Helligkeit, die durch den Baum im Beispiel beeinflusst werden kann, kann jeder der anderen oben genannten Faktoren Mikroklimata auf deinem Grundstück erzeugen und damit die genaue Positionierung deiner Gartenelemente beeinflussen. Der Komposthaufen mag es z.B. gerne im Vollschatten. Brombeeren, aber auch viele Gemüsesorten wie z.B. Mangold oder Kohlrabi gedeihen auch gut im Halbschatten.

Beispiel: Aussicht

Angenommen, dein Grundstück liegt auf der einen Seite an einer Straße, während eine andere Seite eine Aussicht auf eine schöne Wiese bietet. In dem Fall würdest du in Richtung der Straße eher eine Hecke pflanzen und die Aussicht auf die Wiese offen lassen. Dieses Beispiel mag jetzt schon fast banal und selbstverständlich wirken, dennoch kann eine systematische Analyse aller Einflüsse, die auf dein Grundstück wirken, immer noch überraschende Einsichten bringen.

Beispiel: Ressource Wasser

Manchmal bieten Einflüsse von außen auch Chancen und Ressourcen, die eurem Garten zu Gute kommen. In unserem Garten hängt z.B. an einer Stelle das Dach eines Nachbarn über den Zaun. Wir haben genau dort eine Tonne platziert, um das Regenwasser, das vorher in der Hecke versickerte, zu sammeln und zu nutzen.

Dieser Artikel gibt eine allgemeine Einführung in das Thema Sektorplanung. Allein zum Thema Sonnenstand kann man noch sehr viel sagen, genauso über die verschiedenen Möglichkeiten, mit äußeren Einflussfaktoren umzugehen. Auch das Zusammenspiel der Sektorplanung mit dem Zonenplan kann sehr aufschlussreich für die Gartengestaltung sein.

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Über Frank Wolf 9 Artikel
Ich schreibe Artikel und zeichne Illustrationen zu diversen Themen rund um ein einfaches und zufriedenes Leben. Auf genughaben.de findet ihr 250+ Artikel von mir zu den Themen Minimalismus, persönliche Finanzen, gesunde Ernährung, Bio-Gärtnern, Permakultur, guten Konsum, Geldanlagen, Psychologie usw.