Wir wollen euch immer wieder neue Strategien vorstellen, um euren Lebensstil zu verändern, um ihn zufriedener, glücklicher und resilienter zu gestalten.
Vor kurzem habe ich für euch das Tiny Habits Projekt von BJ Fogg ausprobiert.
BJ Fogg ist einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der Verhaltens- und Gewohnheitsforschung (ja sowas gibts jetzt auch schon). Er ist der Direktor des Persuasive Tech Lab und gibt Vorlesungen an der Stanford Universität. Hauptsächlich beschäftigt er sich damit wie man das Verhalten von Menschen mit Hilfe von Technologie verändern kann.
Eine seiner Erfindungen, an denen jeder teilnehmen kann, ist Tiny Habits.
Es geht darum in einer Woche drei winzige Verhalten an eine Gewohnheit anzuknüpfen die schon täglich durchgeführt wird. Das wichtige ist dabei dass die Tätigkeit
a) einfach auszuführen ist, also nicht schmerzhaft oder anstrengend ist
b) eine winzige Tätigkeit ist (also anstatt ein Kapitel in einem Buch lesen, nur einen Satz lesen)
c) nach einer täglich ausgeführten Tätigkeit angeknüpft wird.
BJ möchte ein Verhalten in einem bestimmten Rezept abrufen: Dabei ist es wichtig möglichst konkret zu sein.
Nachdem ich … mache ich …
Ich habe sein Konzept (als einer von 15.700 anderen Leuten, die das Konzept schon mitgemacht haben) also einmal fünf Tage ausprobiert.
Meine Rezepte waren:
1. Nachdem ich die Tür abschließe, bewundere ich für drei Atemzüge den Garten.
Damit wollte ich mehr Achtsamkeit üben. Man beachte die Zeitangabe in Atemzügen, wenn man Sekunden oder Minuten einsetzt, zählt man immer mit oder weiß nie wann man genug gemacht hat – das lenkt ab.
2. Nachdem ich die Klospülung drücke mache ich zwei Kniebeuge.
Zuerst hatte ich: “nachdem ich das Klo benutze”, aber das war nicht präzise genug, es hilft wirklich spezifisch zu sein.
3. Nachdem ich aufstehe ziehe ich meine lockere Hose an.
Dies war ein mentaler Trick. Die Idee dahinter war das “Nachdem ich aufstehe mache ich Yoga” zu anstrengend und unpräzise ist. Wenn ich jetzt aber schon die lockere Hose anziehe dann ist es nicht mehr weit gleich mit dem Yoga anzufangen.
Probiert es aus und sagt uns und allen anderen wie es bei euch gelaufen ist!
1 Kommentar
Hallo Frank,
danke für die Information. Ich werde sie noch ausführlicher studieren. Mir erscheint hier aber wichtig zu ergänzen, dass das, was BJ Fogg vorschlägt, Teil der Theorieentwicklung in der Psychologie, speziell der Lerntheorie, der Motiviation und Verhaltenstherapie ist. Ich kannte die Idee bisher so, dass wesentlich noch ein Verstärker für den Prozess des Festigens neuen Verhaltens ist, also etwas Angenehmes auf das neue Verhalten erfolgen soll, z.B. http://charlesduhigg.com/the-power-of-habit/.
Trotzdem finde ich es spannend, dass Du es hier einführst und ich bin mal gespannt, ob ich von Erfahrungen Anderer dazu was lesen kann 🙂