Ohne eine gute Gesundheit ist alles weniger schön. Daher versuche ich zur Verbesserung meiner Gesundheit seit einiger Zeit mehr Obst, Gemüse und Pilze zu essen. Die Begründung ist einfach: im Vergleich zu anderen Lebensmitteln ist bei Gemüse, Obst und Pilzen die Auswirkung auf die Gesundheit relativ gut erwiesen (*). Dazu gibt es zig Studien und es kommen jedes Jahr hunderte dazu (**). Das gilt zwar auch für Nüsse und Samen, ich habe aber ein relativ geringes Problem diese Kategorien ausreichend oft (= täglich) zu mir zu nehmen (z.B. 1 Hand voll Walnüsse und 1 Esslöffel voll Leinsamen), daher ging es mir mehr um Obst, Gemüse und Pilze.
Hier ein paar Regeln, die ich beachtet habe:
- roh, gekocht oder gefroren: alles geht, nix muss
- mindestens 4-5 Portionen Gemüse und 3-4 Portionen Obst, 1 Portion Pilze
- die Sorten dürfen auch doppelt vorkommen, aber zwei verschiedene Sorten sollten es schon sein (ich halte große Stücke auf Äpfel, Kiwis, Grapefruits, sowie alle Kohl- und Zwiebelgewächse)
- 1 Portion ist Obst ist circa 150g, 1 Portion Gemüse ist circa 100g, 1 Portion Pilze sind z.B. 5 Champignons
Ich habe morgens immer mit einem Smoothie angefangen, Mittags rohes Obst und Gemüse sowie eine Süßkartoffel oder Nüsse oder auch einmal etwas Brot gegessen und abends dann Gemüse satt mit Tofu, Seiten, Brot, Nudeln, Kartoffeln, Samen, Nüssen oder oder.
Hier ein Beispiel-Tagesmenü:
Morgens: Smoothie:
- Portion Himbeeren + gemischte Beeren, 1 Banane, 1 Apfel (+Leinsamen und Haferflocken)
Mittags:
- 1 Äpfel
- 1 große Grapefruit
- 1 Kohlrabi
- 1 große Süßkartoffel
- 5 Champignons (roh)
- (was auch immer noch nötig ist satt zu werden)
Abends:
- Brokkoli und Porree (mit Reis und roten Linsen)
- 1/2 Avocado (mit Brot mit Essig, Pfeffer, Salz)
- 3 Karotten (roh)
An dem Tag waren es sogar 10-11 Portionen.
Vorteile:
- ich hatte keinerlei nachmittäglichen Hangover vom Mittagessen
- da man bereits damit beschäftigt ist so viel Obst und Gemüse in sich reinzustopfen kommt man nur sehr wenig dazu ungesunde Sachen zu essen
- positive Veränderung des Hautbildes
- subjektive höhere Leistungsfähigkeit, gerade auch beim Sport (die Verdauung fällt wohl leichter)
- durch die Schnittreste ordentliche Material für unsere Wurmkiste und unser Bukashi-System in der Wohnung oder dem Kompost im Garten
Nachteile:
- nicht gut mit der 25-EUR-für-Lebensmittel-für-eine-Woche-Challenge verknüpfbar – vielleicht klappt das im Herbst, wenn wir wieder 500kg+ Äpfel und weiteres geerntet haben 🙂
- häufiger Einkaufen, allerdings denke ich das liegt eher daran, dass ich nicht so einschätzen konnte, dass ich so viele Äpfel essen kann
- passte zugegeben nur teilweise zur Saison und das fiel mir sogar erst nach 5 Tagen ein (!)
(*) Im Gegensatz dazu ist die Studienlagen bei sämtlichen tierischen Produkten eher mau. Nicht, weil es wenige Studien gibt, im Gegenteil. Allerdings werden Studien zu tierischen Produkten zumeist aus dem Versuch heraus durchgeführt, sich vom Verdacht ungesund zu sein reinzuwaschen (mit gemischtem Erfolg). Im Gegensatz dazu wird die Mehrzahl der Studien zu Obst, Gemüse, Nüssen und Samen mit dem Ziel geführt ihre vermutete oder bereits erwiesene Gesundheitswirkung weiter zu untermauern oder besser zu verstehen (i.e. nicht: taugen Kiwis etwas, sondern wie viele Kiwis kann ich essen, sodass mir eine weitere noch gesundheitlichen Nutzen bringt. Die Antwort darauf liegt bei 3). Das ist im Wesentlichen auch der Hauptgrund, warum ich zum Verzicht auf tierische Nahrungsmittel tendiere: ich will möglichst wenig essen, was nur vielleicht nicht ungesund ist, sondern lieber mehr von Dingen, die hochwahrscheinlich gesund sind.
(**) Um sich nicht allein auf interpretierte oder möglicherweise falsch abgeschriebene Inhalte zu verlassen, lohnt es sich, denke ich, immer einmal das ein oder andere im Original zu lesen. Eine geeignete Quelle ist Pubmed. Ist allerdings alles auf Englisch und man muss sich etwas auf Statistik einlassen: einfach Gemüsesorte oder Obstsorte und/oder Krankheitsbezeichnung eingeben und dann erhaltet ihr eine Liste von Titeln sortiert nach Erscheinungsjahr. Meist ist mindestens der Abstrakt (eine kurze Zusammenfassung) verfügbar, häufig aber auch der gesamte Text.