Seit JH und ich unsere erste 25-EUR Lebensmittel-Challenge gemacht haben, haben wir wieder mit dem Brotbacken angefangen. Wir backen jetzt jede Woche 1-2x Brot. Gelegentlich auch Brötchen und immer wenn wir viele Früchte haben (im Moment noch selbst-geerntete Äpfel) – Kuchen. Die Grundlagen sind einfach: 1kg Mehl (0,40 – 1,00 EUR für Bio-Vollkornmehl), 1 Stück Hefe (circa 10 Cents), etwas Salz (1 Cent) reichen für 1,5kg Brot. Es sind beliebig viele Extras und damit Zusatzkosten wie auch leckereres und gesünderes Brot denkbar: Leinsamen, gehackte Nüsse, Sonnenblumen-, Kürbiskerne, Kakaopulver, Schwarzkümmel, Kräuter, Gewürze, Honig, Bohnen, geriebene Karotte … es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Außer ihr werdet superfancy, kostet ein 750g-Brot zwischen 50 und 75 Cents. Zeitaufwand sind 90min. Davon circa 10min Arbeit und 80min warten. Und: es macht Spaß!
Vorteig
Rohmaterialien: Mehl und Hefe.
Der Ablauf hier sieht ungefähr so aus: Mehl in die Schüssel. Hier: 50% Roggenvollkorn- und 50% Vollkornweizenmehl.
Hefe mit etwa (warmen, nicht heißen) Wasser und etwas Mehl zu einem Vorteig verbinden Dazu arbeitet ihr die ganze Hefe mit etwas warmen Wasser (100-150ml) in einen Teil des Mehls oben in der Schüssel ein, während eine größte Teil des Mehls noch trocken ist:
Vorteig mit etwas Mehl bestreuen:
Mit einem sauberen Geschirrhandtuch abdecken, damit kein Staub reinfallen kann. Und dann das Ganze irgendwo hinstellen, wo es 15 Grad oder wärmer ist …
… und 20 Minuten gehen lassen. Stellt euch einen Wecker auf 20min. Spätestens dann seht ihr, was „gehen“ heißt 🙂
Anschließend den Vorteig mit dem restlichen Mehl und so viel Wasser vermischen, dass der Teig gerade nicht mehr an den Händen klebt: sukzessive Wasser und bis 1 TL Salz (nicht vergessen!) sowie alle potentiellen Extras (Körner, Kerne, Gewürze) hinzufügen und kneten. Es sind für 1kg Mehl nicht mehr als 400ml Wasser, eher etwas weniger nötig. Danach wieder gehen lassen: Circa 20-30min.
Ich habe inzwischen auch gehört, dass es ganz gut ohne Vorteig geht: also einfach direkt Mehl mit Wasser und Hefe vermischen und dann das Ganze 40 Minuten gehen lassen. Vielleicht dauert das gehen dann auch länger, ihr müsst es ausprobieren. Ich habe auch schon gehört, dass manche den Teig dann die ganze Nacht über gehen lassen – in einem sehr großen Gefäß … das aber nur am Rande.
In der Zwischenzeit bereitet ihr zwei Formen für Brot vor und schaltet den Ofen auf 180 Grad. Wir benutzen Umluft. Die Brotformen gut einölen, damit das Brot nachher nicht festklebt und ihr es später beim Herausholen aus den Formen nicht kaputt macht.
Als Formen benutzen wir u.a. ein längliches Gefäß von Anchor Hocking Bake’n’Keep. Die sind allerdings schwer zu bekommen und/oder sehr teuer. Ich habe meine damals bei Manufactum gekauft – und sie sind mittlerweile im Preis ordentlich gestiegen (*). Eine einfache Backform tut es aber auch. Einfetten ist wichtig! Sonst wird das Herauslösen des fertigen Brots zum Graus. Wir verwenden Olivenöl.
(*) Ihr habt das vielleicht schon in der Vergangenheit an anderen Beispiele feststellen können: qualitativ hochwertige Produkte verfallen nicht im Preis, sondern werden überproportional (im Vergleich zur Inflation) teuerer.
Teig reinpacken, sodass er circa 2/3 der Backform füllt. Glättet die Oberfläche mit den Fingern und wölbt es, wenn es “brotig” aussehen soll. Das glätten hat vor allem den Zweck, dass das Brot am Ende keine scharfen Kanten hat.
Schneidet zuletzt noch mit einem Messer mittig und längst ein und reibt etwas Olivenöl oben auf das Brot – dadurch wird es bräunlich und sieht leckerer aus. Nun kann man natürlich noch Kerne oder z.B. Schwarzkümmelsamen auf das Brot schütten.
Jetzt im Ofen circa 35-40min backen. Wenn die Zeit abgelaufen ist, Brote aus dem Ofen holen: Topflappen benutzen, sofern ihr keine Asbestfinger habt 🙂 Die Brote solltet ihr dann schon bald aus der Form holen – ggf. mit einem Messer an den Seiten etwas lösen oder herausschneiden (insbesondere nötig, sofern ihr das Einölen vergessen habt). Wir benutzen auch häufig einen Spachtel. Nun lasst das Brot etwas abkühlen.
Dann z.B. einen Teil in Scheiben in den Tiefkühler oder einfach in eine Schale oder Tüte, damit es nicht so schnell austrocknen kann. Besser nicht in Kühlschrank lagern, denn die niedrigere Luftfeuchtigkeit im kalten Kühlschrank entzieht dem Brot die Feuchtigkeit!
Guten Appetit!
2 Kommentare
Oh, sieht lecker aus!!
Ich bin kürzlich zum Naan- Brot Fan geworden: Ein Hefeteig wird mit Trockenhefe und Joghurt/ Milch zubereitet (auf 500 g Weizenmehl ca. 280 ml Flüssigkeit) recht flach ausgerollt und im Ofen auf jeder Seite 2-3 Minuten auf höchster Stufe gegrillt (unbedingt vorheizen!)
Es bilden sich Blasen, so dass man das Brot wie einen Döner füllen kann, etwa mit Zaziki, Krautsalat, Tomaten usw.
KÖSTLICH!
Für den „Alltag“ haben wir einen Brotbackautomaten. Ist fast kein Aufwand (wer möchte, kann auch Fertigmischungen kaufen), läßt sich per Zeitschaltuhr punktgenau backen. Die Automaten kriegt man sicher günstig gebraucht, weil viele Leute den im Keller stehen haben (ein paar Mal probiert und dann keine Lust mehr gehabt). Für uns absolut lohnende Investition und lecker!
Wir backen seit zwei Jahren unser eigenes Brot und kaufen für das Wochenende mal Brötchen oder Toast zu (ich bin nicht so der Held mit Hefeteigen). Das Rezept kann ich jedem ans Herz legen, denn man braucht zur Zubereitung keinen Mixer (ein Holzlöffel zum Rühren genügt), hat keine „Geh-Zeiten“ und muss den Ofen nicht vorheizen. Vor allem aber schmeckt das Brot superlecker und kann locker 2 Wochen aufbehwahrt werden. Man braucht:
250g Weizenmehl 1050
125g Weizenschrot
125g Roggenschrot
70g Sesam
70g Leinsamen
1 EL Backsoda
1 EL Salz
500 ml Buttermilch
2-5 EL Rübenkraut.
Man vermischt die trockenen Zutaten und löst das Rübenkraut in der Buttermilch auf. Dann rührt man alles zusammen, kippt es in eine Form und backt es bei 150 Grad 90 Minuten Umluft oder 100 Minuten Ober/Unterhitze.
Die Zutaten kann man variieren, anstelle von Buttermilch kann man auch Quark oder Yoghurt benutzen. Rübenkraut kann durch Hobig oder Apfelkraut ersetzt werden (das Brot wird dann nur etwas heller). Die Körner sind ebenfalls austauschbar, vermutlich muss nur ein gewisses Maß an Weizenmehl wegen der Klebstoffe mit rein.
Besonders lohnend wird das ganze, wenn man gleich zwei Brote backen kann (weil man viel Brot isst oder eins einfrieren kann) und gleichzeitig noch einen Kuchen, einen Auflauf o.ä. im ofen mitbackt. Guten Appetit!
Liebe Grüße
Katharina