In Teil 1 haben ich grobe Abschätzungen für die Heizkosten in Abhängigkeit von Hausart und Heizungstyp gegeben.
In diesem Teil soll es um technische Hilfsmittel gehen, die ihr nutzen könnt, um effizienter zu heizen. Ihr könnt das meiste von dem, was ich erwähne – und über viele weitere Themen zur guten Haushaltsführung – auch im Manuscriptum Haushaltungsbuch von Anna Knon nachlesen.
(1) Kesseltemperatur richtig einstellen
Es lohnt sich, die Kesseltemperatur herunterzustellen. Dadurch wird nicht nur weniger Energie verbraucht, bei höherer Temperatur setzt sich auch mehr Kalk im Kessel und den Heizschlangen ab. Je mehr Kalk sich absetzt, desto mehr wird das mehr Energie ist nötig das Wasser im Kessel zu erhitzen. Das Kesselwasser wird von der Aufheizung isoliert, da Kalk eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit hat als das Metall des Kessels. In der Regel wird die Temperatur einmal beim Übergang zur kalten Jahreszeit hochgestellt und beim Übergang zu warmen Jahreszeit heruntergestellt. Es kann sich lohnen, die Temperatur erst später hoch und früher wieder runter zu stellen oder sie insgesamt weniger hoch zu stellen. In der Regel gibt es außerdem eine Nachtabsenkung: ab einer bestimmten Uhrzeit am Abend wird die Heizung heruntergeregelt: man kann den Zeitpunkt auf früher stellen und das Hochstellen am nächsten Tag auf später einstellen. Ebenso kann man die Nachtabsenkung tiefer einstellen.
(2) Thermostat-Ventile nutzen.
Thermostatventile sind günstig und helfen, beim Einstellen der Heizung die Temperatur auf dem vorgegebenen Wert konstant zu halten. Moderne Systeme sind programmierbar, sodass nachts oder bei Abwesenheit tagsüber die Heizung heruntergeregelt werden kann. Das lohnt sich!
Bis zu 15% können mit Thermostatventilen gespart werden. Ich vermute, dass mit zeitgesteuerten Heizungsprogrammen noch mehr gespart werden kann.
(3) Alu-Reflektoren hinter der Heizung anbringen
Je weniger Wärmestrahlung die Wand hinter dem Heizkörper heizt, sondern über einen Reflektor in den Raum umgeleitet wird, umso besser. Ich habe mit der tesamoll Reflektorfolie für Heizkörper gute Erfahrung gemacht. Wir hatten gleich für jeden Raum in der Wohnung dieses Paket hier gekauft: 5 x Tesa Reflektorfolie für Heizkörper tesamoll 100x70cm silber
Es lassen sich damit 4% der Heizkosten einsparen. Angenommen ihr habt 5 Heizkörper und zahlt 800 Euro für die Heizung. Dann können euch die Reflektoren pro Jahr 32 EUR sparen. Ihr habt die 48,55 EUR für die Reflektoren als schon nach 18 Monaten wieder drin und spart ab dann.
(4) Heizkörper regelmäßig warten
Heizkörperentlüftung: Entlüftungsschlüssel besorgen und Heizung vor der Heizperiode entlüften.
Wenn es beim Heizen gluckert, zeigt das, dass die Heizung einmal entlüftet werden sollte. Die Luft im Heizkörper unterbricht die Wärmezirkulation. Wärme geht verloren und die Heizung wird weniger warm. Das Entlüften der Heizung kann man gut selbst machen. Am besten vor jeder Heizperiode. Es ist risikolos und dauert pro Heizkörper nur circa 5 Minuten. Wir haben uns dafür diesen Heizkörper-Entlüftungsschlüssel gekauft (3 EUR). Anleitungen dafür findet ihr auf YouTube.
Die Entlüftung der Heizung bringt eine weitere Ersparnis von 2% der Heizungskosten.
Wenn ihr eine neue Heizung braucht: Wenn ihr einen neuen Brenner braucht, dann vergleicht die Kosten des Geräts mit den der durch die Effizienz einsparbare Energie. Es lohnt sich weder immer die teuerste noch die billigste Heizung.
(5) Zusätzliche Isolierung der Fenster und der Türen
a) Fenster mit Isolierfolie extra isolieren. Das Prinzip genauso einfach wie wirkungsvoll. Ihr klebt eine transparente Folie auf die Scheibe. Wir haben diese hier: tesamoll Fensterisolierfolie
Wenn ihr richtig alte Fenster habt, dann lohnen sich vielleicht sogar neue: es gibt ja mittlerweile auch 3-fach Verglasung – ob und inwieweit sich das lohnt klärt ihr am besten mit dem Fachmann.
Sofern es durch Ritzen an den Türen oder Fenstern pfeift, könnten Gummidichtungen Sinn machen. In Abhängigkeit von der Spaltbreite gibt es verschiedene Profile:
- P-Profil für größere Spalten: 2-5mm Tesa tesamoll P-Profil Gummidichtung für Fenster und Türen
- E-Profil für kleinere Spalten: 1-3,5mm Tesa tesamoll E-Profil Gummidichtung für Fenster und Türe
Vor Türspalten kann man auch längliche Kissen legen. Zu kaufen gibt es die zwar auch: Fenster- Windstopper / Zugluftstopper aus Mikrofaser. Man kann die sich aber auch selbst machen: aus alten Strumpfhosen, die man mit alten Kleidern füllt und zunäht – so haben wir das gemacht.
Laut Herstellerangaben lassen ich damit 6-8% der Heizkosten einsparen.
Ich kann für alle Praxismaßnahmen nur empfehlen sich dafür ausreichend Zeit zu nehmen! Es gibt für’s anbringen Videos aus YouTube. Es ist insgesamt keine der genannten Maßnahmen besonders schwierig, aber man kann es falsch machen und dabei dann Material verschwenden. Mir ist das etwa vor 8 Jahren mit der Fensterisolierfolie passiert. Am Ende war die so verknüllt, dass ich eine neue brauchte.
Mit allen hier vorgestellten Maßnahmen sind Einsparungen von bis zu 29% möglich!
Morgen wird es um Verhaltensweisen gehen, durch die ihr noch mehr Wärme sparen könnt.