Wohnungen gleichen heute Lagerräumen. > 80% unseres Besitz ist längst kein Vermögen mehr, sondern eine Verbindlichkeit. Zwei Strategien helfen mir Käufe zu vermeiden.
Nicht kaufen.
Mit dem Kauf eines Gegenstandes könnte man einen Gewinn assoziieren. Der Gewinn besteht in der Aneignung. Der wahre Wert eines Gegenstandes (außer für wenige mit nostalgischem Wert) ergibt sich aus dem Verhältnis aus Nutzen und Kosten. Die meisten Gegenstände in Haushalten (>80%) werden so gut wie nie benutzt. Daher gehe ich davon aus, dass die meisten Gegenstände bereits ein negatives Nutzen/Kosten-Verhältnis aufweisen. Gleichzeitig heißt es auch, dass wir in der Vergangenheit schon bei vielen Dingen davon überzeugt waren, dass sie uns weiterhelfen – und es ganz offensichtlich nicht taten. Die Frage ist also: was überzeugt mich heute, dass jetzt der Gegenstand x mich weiterbringt? Es ist immer mit viel Aufwand verbunden die passenden Gegenstände auszuwählen, zu bezahlen, nach Hause zu bringen, zu benutzen, zu warten, abzustauben und zu entsorgen. Das muss man sich immer vor Augen führen.
Nicht sofort kaufen.
Eine weitere Möglichkeit ist es nicht sofort zu kaufen. Viele der potentiellen Käufe geschehen dann gar nicht er, da sich viele Wünsche nach ein ein paar Tagen oder Wochen von selbst erledigen. Ich habe es in der Vergangenheit immer wieder erlebt, dass impulsive Käufe eine wesentlich kürzere Dauer zur Zufriedenheit beitragen, als überlegtere Käufe. Bei einem impulsiven Kauf tritt die Zufriedenheit potentiell eher durch den Vorgang der Aneignung, als durch den internistischen Wert des Gegenstandes ein. Warten wir eine Zeit, so erfahren wir dadurch, ob der Wunsch erhalten bliebt. Bleibt er auch dann erhalten, wenn wir uns nicht jeden Tag damit ausführlich beschäftigen, können wir eher davon ausgeben, dass auch der Gegenstand selbst für uns einen Wert hat. Ferner können wir uns über eine Zeit – z.B. einen Monat – hinweg klarer darüber werden wie der neue Gegenstand räumlich und zeitlich in unser Leben passt. Wir können auch mehr darüber nachdenken, welche Kosten er verursacht im Verhältnis zu der Leistung, die wir durch ihn erhalten.
Mögliche Resultate sind:
- Ich kaufe nicht (gute Entscheidung!)
- Ich kaufe nach reiflicher Überlegung (die Entscheidung scheint okay)
- Ich kaufe trotzdem einfach so (Mäh!!)
4 Kommentare
Eine gute Hilfe bei der Bewältigung von Impulskäufen ist für mich Amazon.
Genauer gesagt, die Wunschliste von Amazon. Derer habe ich mittlerweile mehrere. Für Ebooks, für Haushaltsgegenstände, für persönliche Wünsche, etc.
Immer wenn ich „spontan“ etwas haben will, suche ich bei Amazon danach und setze es auf die entsprechende Wunschliste. Meistens erlebe ich, dass sich der Wunsch nach einer gewissen Zeit erledigt hat und ich den Artikel von der Liste löschen kann. Schafft es ein Artikel über längere Zeit auf der Liste zu bleiben, lohnt es sich über die Anschaffung nachzudenken.
Hallo Klaus,
ja, eine gute Idee. Danke für’s teilen.
Beste Grüße
Frank
Der Ansatz gefällt mir sehr. So werden vernünftige, ressourcenschonende Entscheidungen wahrscheinlicher gemacht. Ich meine, ein Problem unserer Gesellschaft ist, dass zwar sehr viel über Umweltschutz gesprochen wird, durch unsere Kaufentscheidungen aber ganz andere, manchmal fatale Strukturen gefördert werden. Wichtigere (teure?) Entscheidungen sollten niemals aus einer Laune heraus gefällt werden.
Ich finde das Thema auch pädagogisch interessant: Eine Sache, die meine Kinder sich womöglich lange ersparen oder sogar erarbeiten mussten, haben einen ganz anderen Wert, mit denen gehen sie wesentlich pfleglicher um. Na ja, und bei uns Erwachsenen ist es eigentlich auch nicht anders.
Hallo Martin,
interessante Idee. Ich denke, man kann Kiyosakis Modell so denken, dass man die Quadranten noch in weitere Teile zerlegen kann, somit hat auch der Angestellte Möglichkeiten sein Leben mehr oder weniger unternehmerisch anzugehen: i.e. in einzelnen Lebensbereichen (mehr) Produzent als Konsument sein. Der Gedanke verschiedener Zwischenschritte kann einem den praktischen Übergang erleichtern.
Gruß
Frank