Liebe Leute,
seit letzter Woche steht jetzt ein zweiter Wohnwagen im PermaPi. Danke für diejenigen von euch, die uns sachdienliche Hinweise zum Finden und Aussuchen des Wohnwagen gegeben haben!
Der Wagen ist 7,9 Meter lang und 2,5 Meter breit und bietet genug Platz für theoretisch 4 Schlafplätze. Die Heizung und die Gaskochplatten funktionieren noch gut und sind auch abgenommen. Das Schutzdach ist wohl der Grund für den guten Zustand eines 40 Jahre alten Wagens. Da der Wagen Baujahr 1972 hat, was das Veröffentlichungsdatum von „Limits to Growth“ war, haben wir unseren Platz jetzt Limits-to-Growth-Platz genannt. Der Wagen haben wir „Donella“ getauft, der Name der verstorbenen Frau von Dennis Meadows. Kleine Spezialität: auch wenn Dennis Meadows als Autor auf der Studie „Limits to Growth“ (im Deutschen: Die Grenzen des Wachstums“) steht, so war doch in Wahrheit Donella Meadows die Autorin. Zur Veröffentlichungszeit wra man jedoch noch der Ansicht, dass ein solches Buch von einer Frau veröffentlicht nicht so erfolgreich sein würde. Das hat sich ja nun inzwischen glücklicherweise geändert.
Donella Meadows
Wenn wir schon dabei sind, dann möchte ich euch zum einen Donella Meadows grandiosen Vortrag „Down to Earth“ aus dem Jahr 1994 empfehlen, indem sie wirklich sehr treffend erklärt wie wichtig positive Visionen sind, um die Probleme der Welt anzugehen:
Donella Meadows „Down to Earth“ Speech from Donella Meadows Institute on Vimeo.
Wen das Thema Systemtheorie schon länger interessiert, aber bislang kein vernünftiges und hinreichend allgemein verständliches Buch dazu gefunden hat, dem möchte ich das ganz exzellente und auch sehr gut verständlich Buch „Die Grenzen des Denkens“ empfehlen.
Der Titel ist natürlich irgendwie Käse. Vermutlich hat man, weil „Die Grenzen des Wachstums“ so ein Kassenschlager war den Titel entsprechend abgeändert und Donellas Buch im Deutschen gegeben. Das Englische Buch heißt „Systems Thinking“ – „Denken in Systemen“ oder „Systemisches Denken“ wäre demnach eine treffendere Übersetzung gewesen. Aber das tut dem Buch inhaltlich natürlich keinerlei Abzug.
Noch mehr zum Wohnwagen.
Wir waren uns erst gar nicht so sicher, ob der Wagen auf das Gelände passen würde. Daher hatten wir ein Rangiermodell mit Inkscape gebastelt (Ein supertolles Open-Source-Vektorgrafik Tool; guckt euch bei Interesse mal die Videos von Heathenx an!):
Effektiv hat es noch viel besser geklappt. Im Modell sieht es ja so aus als müsste man ab Reihe 3 Bild 3 per Hand arbeiten. Tatsächlich hat der Wagen des Anfahrautos aber gut mit auf das Gelände gepasst und konnte den doch immerhin 1,7t schweren Wohnwagen mindestens in die Position wie in Bild in Reihe 4 Bild 2 bringen. Perfekt steht der Wagen noch nicht, weil er eigentlich noch ein Meter näher an den Außenzaun müsste, aber gut, dass muss später kommen.
Der Wagen soll das Potential bieten im PermaPi auch einmal leichter am WE bleiben zu können, um längere Arbeiten leichter ausführen zu können. Gerade Projektteilnehmer mit weiterem Nachhauseweg oder perspektivisch auch Praktikanten oder eingeladenen Seminarlehrern soll so die Möglichkeit gegeben werden gartennah auch ein paar Tage und Nächte bleiben zu können, um so Projekte besser umgesetzt zu bekommen.
Ich glaube an Experimente. Und ich möchte schauen wie es ist mobil und auf kleinem Raum zu wohnen. Und mit der Möglichkeit sich leicht in weiteren Aspekten autarker zu machen. Strom könnte man per Solarzelle gewinnen und Regenwasser für das Duschen und Kochen und auch Trinken filtern. Eine Komposttoilette haben wir ja eh schon. Statt der nicht anschließbaren Wassertoilette im Wagen würde ich eher noch einen weiteren Ofen für Holzverbrennung einbauen. Da gibt es spezielle Modelle. Nun, ich will ja nicht direkt zum Nomaden mutieren, aber ich will einfach mal gucken wie das so ist. Und vor allem schauen, was mit mir so passiert, wenn ich häufiger im Garten bin.