Unter einem Blitz stellt man sich in Deutschland etwas anderes vor als in Australien, wo mit Blitz (abgeleitet von “Blitzkrieg”) generell eine in kurzer Zeit ausgeführte Aktion gemeint ist. Der Ursprung des Wortes „Permablitz“ kommt von einer beliebten TV Sendung „Backyard Blitz“ die von 2000 bis 2007 lief.
Bei einem Permablitz geht es darum, dass mindestens zwei Leute an einem Tag zusammenkommen um einen essbaren Garten in einem Zuhause aufzubauen oder zu erweitern, Permakultur Fähigkeiten zu teilen, gemeinschaftliche Netzwerke aufzubauen und dabei Spaß zu haben.
Seit Permablitz 2006 von Dan Palmer und anderen gegründet wurde haben in Melbourne über 150 Blitze stattgefunden und es gibt Ableger in über 32 Städten in mehreren Kontinenten.
Wer seinen Garten „geblitzt“ haben will, muss bei mindestens drei Aktionen teilgenommen haben. Dann kommt ein Team aus freiwilligen Designern und gestaltet den Garten neu. Nach wenigen Wochen ist dann der „Blitztag“ gekommen an dem die Freiwilligen zusammen den Garten umgestalten. Mit kleinen Workshops, gemeinschaftlichem Essen und viel Spaß wird Arbeit zum Vergnügen. Ich war selbst gestern an einem ziemlich großen Blitz wo unter anderem ein Hühnerhaus, eine Grauwasser Mulchgrube mit Bananen und Bambus und mehrere Schlüssellochbeete gebaut wurden. Wir haben auch alle Wege neu angelegt, was sehr anstrengend war. Erst wurde der Rasen rund 15 cm tief ausgehoben und dann mit Mulch neu aufgefüllt. Dies soll für eine größere Regenwasser-retention im Garten sorgen. Das wunderschöne Design in Aquarell und wie der Garten vorher aussah, kann man hier sehen.
Insgesamt waren rund 50 Leute da und es war beeindruckend zu sehen, mit welchem Eifer hier geholfen wurde. Ein Permablitz ist wahrscheinlich die beste Methode, seinen Garten umzugestalten und sich nicht zu Tode zu schuften.
Ich habe viele neue Leute getroffen (es geht nichts darüber einem harten Tag mit Bier am Fluss ausklingen zu lassen) und ein paar interessante Permakultur Tricks gelernt.
Es ist relativ einfach so ein Permablitz Netzwerk auch bei sich in der Gegend aufzustellen, die notwendigen Dokumente sind alle frei verfügbar und die Mitglieder sehr offen und freundlich.
Mein Fazit daher:
„Es ist nur Arbeit, wenn nicht genug Leute da sind damit es Spaß macht.“