Auf dem Workshop “Gutes Leben mit leichtem Rucksack, geht das?” des Sprengelkonvents wurden verschiedene Themen für die Diskussion gesammelt. Da wir nicht zu allen Punkte kamen, möchte ich mit dieser Reihe Artikel zu jedem noch ein paar Sätze schreiben und passende Leseemfpehlungen geben.
Sowohl Stadtgärten als auch gemeinschaftlichen Gartenprojekten auf dem Land öffnen Räume für Begegnung ohne Konsumzwang.
Gärten in der Stadt, Gärten als Teil des Lebens / Zeitausgleich.
Geht doch auch mal gärtnern und nicht immer nur demonstrieren. Anonym.
Die gemeinschaftliche (gärtnerische) Tätigkeit bietet ein für die meisten Menschen positiv besetzes Gesprächsthema und lässt so auch zwischen Menschen ein Miteinander enstehen, die aus ganz unterschiedlichen Kontexten (Meinungen, Herkünfte, Glaubensrichtungen) kommen – zumindest habe ich bevor ich in Gärten Hamburgs unterwegs war es nie erlebt, dass „Linke“ mit „Konservativen“ so unaufgeregt miteinander plauderten. In der Stadt ist jede gemeinschaftliche gärtnerische Praxis bereits eine Bereicherung. Die Betätigung in gemeinschaftlich betrieben Gärten stellt (noch) mehr einen Ausgleich zu “Bürotätigkeiten” dar und ist daher für viele sowieso willkommen.
Herausforderungen gemeinschaftlicher Gartenprojekte im ländlichen Raum (viele haben Gärten und ggf. weniger Interesse an weiterem Gärtnern).
Auf dem Land kann ich mir vorstellen, dass derartige Projekte insbesondere dann gelingen, wenn man gemeinsam etwas betreibt, was für eine Person zu viel wäre oder um die man sich nicht immer allein kümmern mag. Im Zweifel eigenen sich Zusammenkünfte, um sich über die eigenen Wünsche – und ggf. Befürchtungen – auszutauschen und den daraus resultierenden Änderungsbedürfnisse durch die Gründung z.B. einer Transition Initiative Schwung zu geben. Allerhand Hinweise zum Aufbau auf Resilenz (=Krisenstabilität) und mehr Lebensfreude getrimmte Initiativen findet sich auf Deutsch im Energiewendehandbuch und im jüngst erschienen Nachfolgerbuch auf Englisch, dem Transition Compagnion. Ich denke, wir würden alle gewinnen, wenn unsere Gesellschaft – analog dem Grundgedanken der Swaraj von Ghandi – aus mehr kleinen Lebensgemeinschaften (damit sind keine Kommunen gemeint!) bestünde, die hinsichtlich ihrer Grundversorung (Strom, Wärme, Wohnen, Lebensmittel) weitestgehend unabhängig wären und sich zur Produktion und Entwicklung von Dingen über die Basics hinaus gezielten für Kooperationen zusammentäten. Eine spannende Entwicklung stellt in meinen Augen in diesem Zusammenhang das Global Village Construction Set dar.